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News

By the way - von Champaign Powder und Global Warming, von Dynamikern und Hektikern, und von A und B-Noten in der Politik...
29.02.2012
Es gibt Dinge, die sind überhaupt nicht zeitgemäß – aber Spaß machen sie trotzdem. Grade eine Woche zum Ski im Berner Oberland gewesen, erinnert man sich selbst noch genau an sein Geschwätz von gestern. Viel zu teuer das, drei Kinder obendrein, und schneesicher gibt’s auch schon längst nicht mehr, alles künstlich beschneit, Liftbetreiber zackern in mafiösem Durcheinander um Zugänge zum Wasserreservoir für die Kunstschneeunterlage, und natürlich wird auch die Natur kaputt gemacht, nicht zu Vergessen das Global Warming. Aber dann: Morgens um Neun der Eigernordwand gegenüberstehen, die Sonne blinzelt zum ersten Mal drüber, kaum Jemand unterwegs, frische Luft, Champaign Powder – was will man denn mehr? Klar will man auch noch drei Wochen in der Sonne liegen, frische Luft hat man da auch, Schwimmen ist gleichfalls Bewegung. Aber der Erholungswert einer Woche Ski ist ganz klar zig Mal höher als mehrere Wochen Strand mit Bier in der Hand. Und das mit dem Global Warming ist ja vielleicht auch alles ein wenig übertrieben worden. Weiterer Vorteil: Man ist am Abend so müde, dass man schon vor Ende der ersten Halbzeit des Champions League Duells Basel vs Bayern selig einschlummert und sich das Gegurke des deutschen Rekordmeisters nicht unnötig länger zumuten muss.

By the way - von Rudi Assauer und Diether Dehm, kurz auch vom "Black Ballack", und was Griechenland mit Zimmer aufräumen zu tun hat...
15.02.2012
Rudi Assauer hat Zeit seines Lebens die Puppen tanzen lassen. Selbst mehrere Hundert Ligaspiele gemacht, Kapitän bei Werder Bremen, nie den Spaß außer Acht gelassen, natürlich Weiber ohne Ende, und dann auf Schalke ein geiles Stadion hingestellt, als so was noch lange keine Selbstverständlichkeit war in Deutschland. Auch an der ihm eigenen Art, mit seiner Krankheit öffentlich umzugehen, ist in diesem Zusammenhang eigentlich nichts auszusetzen. Eine Runde Respekt für Rudi also! Umso bitterer dagegen, dass dann gleich wieder die mediale Sau durchs Dorf getrieben wird mit Ex-Frau, Tochter, Sekretärin etc. Schade, dass es offensichtlich nicht mehr ohne schräge Begleitung geht – wer auch immer da Schuld hat. Aber Hobbes, Kant und Co waren ja nun auch nicht ganz dumm, und die wussten es auch schon: Der Mensch ist halt böse.

By the way - von bauernhörigen Saufrunden, von der First Bank und von Drosophilae suzukii...
08.02.2012
Gut fing die Woche an, denn in den Tiefen der TV-Programmliste fand sich ein Format namens „Servus TV“. Ein offensichtlich von Red Bull finanzierter austrischer Sender, der über dies und das berichtet – aber eben auch eine Sportsendung namens Hangar 7 anbietet, die zur großen Freude vom alten Haudegen Rudi Brückner moderiert wird. Ebenjenem Brückner, der die heute vor allem unter Anhängern des VfB Stuttgart nur noch „bauernhörige Saufrunde“ genannte Sendung namens „Doppelpass“ im DSF moderierte, dass es allsonntaglich um 11 eine wahre Wonne war – der dann jedoch unter obskuren Umständen zugunsten des unsäglichen Wontorra abgesetzt wurde. Macht er jetzt halt mit den Ösis rum. Da sind die Inhalte für einen Bundesligafan manchmal eher a bisserl fad, aber dafür springen da haufenweise Original-Österreicher rum, was auch nicht zu verachten ist, Schmäh und so, da gibt’s wirklich echte Topagenten. Ein solcher ist zum Beispiel Günter Mader, der sich als Co-Kommentator eines anderen Senders bei Skirennen ein Zubrot verdient und das gar nicht mal schlecht macht, ganz im Gegenteil. Alle Skifans sollten aber zuvor mal nach dem Günter googeln, Bilder, denn die Frisur vom Günter ist wirklich aller Ehren wert.

By the way - vom Stuttgarter Weg, von Männergesprächen in Madrid, und von Bodylotion "Made in PRC"...
01.02.2012
Heute morgen unter der heißen Dusche den Causalnexus Russenkälte – trockene Haut – Eincremen im Kopf gehabt. Daraufhin die eben erst vom Freund und Partygast R. zum Geburtstag bekommene VfB-Bodylotion erblickt. Erst mal das rote Ding inspiziert – und hinten drauf steht „Made in PRC“. Alles andere ohnehin zu klein zum entziffern. PRC spontan mit „Peoples Republic of Corea“ dechiffriert, an Straflager gedacht, in denen politische Gefangene zu Creme verarbeitet werden: Nicht eingecremt. Mach ich ja sonst auch nie. Später gelernt, dass das Zeug aus China kommt. Auch nicht viel besser, dann halt ausgesetzte weibliche Säuglinge und nukleare Abfälle drin. Ohnehin nicht mit allzu hoher Qualität gerechnet; ist ja ein simples Merchandising-Massenprodukt. Ehrlich gesagt auch nichts anderes erwartet von einem Verein, der 28 jährige Stürmer für fünf Millionen verpflichtet, die nach einem Kreuzbandriss nie wieder richtig fit geworden sind (wie ganz Hoffenheim weiß), die gar zuletzt in England durch den sportmedizinischen Check gefallen sind (wie gemunkelt wird), die obendrein als genau der Stinkstiefel gelten, den man erst kurz zuvor nach Schalke verfrachten konnte, die aber mal auf alle Fälle mit einem luxuriösen Vierjahresvertrag ausgestattet werden. Das ist dann der „Stuttgarter Weg“, nicht wahr?! Gar nicht zu reden vom 20 jährigen japanischen Defensivallrounder, der allerdings zunächst mal zwei bis drei Jahre Entwicklung braucht. Da kommt sicher Freude auf bei der jahrelang hochgelobten Nachwuchsabteilung. Was Heulen und Zähneklappern angeht, ist man als VfB-Fan gar nicht mehr so weit entfernt von der Dauerpassion eines Fans der Stuttgarter Kickers.

By the way - von Helden in Fragebögen, auf Pisten, auf'm Platz und auf der Bank...
25.01.2012
Wenn Politiker Fragebögen beantworten, dann müssen sie häufig auch eine Antwort finden auf die Frage, wer ihr persönlicher Held der Gegenwart oder Vergangenheit sei. Und bei der Beantwortung dieser Frage stellen fast alle zuverlässig ihre Brunzdummheit und Langeweile zur Schau, weil sie sich nämlich rauslavieren mit Gefasel wie „das Wort Held kommt in meinem aktiven Sprachschatz nicht vor“, oder auch „die Bezeichnung Held verwende ich nur ungern“. Wenn man nicht schon wüsste, dass Politiker zumeist seit frühester Kindheit fast ausschließlich aus Problemen und Neurosen bestehen, man müsste sich fragen, was die für ein Problem mit dem Wort Held haben. Allerdings könnte man auf die Beantwortung dieser Frage auch gerne verzichten...

By the way - von Heidelberg, dem und der Costa, und natürlich Kurt Beck mal wieder...
18.01.2012
Heute morgen über die Schlagzeile gestolpert, dass der Branchenprimus in Sachen Druckmaschinen, der genauso heißt wie Heidelberg, die Feine, dass der also jetzt nochmal 2.000 Leute rausschmeißen muss. Hatte bereits in den letzten paar Jahren insgesamt ca. 5.000 Leute gefeuert. Management sagt, das müsse so sein, das erwarteten die Investoren so. Management wie Kaninchen vor Schlange: Märkte werden kleiner, Leute fliegen raus. Immer wieder. Kein eigener Gedanke, keine Idee, wie man denn sonst noch so Geld verdienen könnte mit immer noch ca 15.000 Mitarbeitern weltweit, meistens hochqualifizierte Fachkräfte. Strategie ändern? Niemals! Super Management, als Mitarbeiter freut man sich da sicher ein Loch in den Bauch...

By the way - Wulff und Henry, Wasser und Wein, und alles Gute für 2012!
11.01.2012
Da dachte man, im neuen Jahr wird alles besser, alles anders, Neustart, frischer Wind und totaler Elan – stattdessen: Immer noch alles voller Wulff. So verzweifelt ist unser Noch-Bundespräsident, dass er mittlerweile gar mit der Veröffentlichung von 400 (!!!) Fragen und Antworten zur Causa gedroht hat. Die Anwendung dieser grausamen Waffe verstieße jedoch eindeutig gegen die Genfer Konventionen, nur darum konnten seine Anwälte in letzter Minute die Veröffentlichung verhindern. Reflexhafte Empörung deswegen (also wegen der Nicht-Veröffentlichung) kann getrost unter der Tatsache subsumiert und abgeheftet werden, dass eben immer überall und im Politikbetrieb ganz besonders jede Menge Volldeppen unterwegs sind. Warum also, wenn man ohnehin schon völlig schmerzfrei ist, nicht auch mal aufschreien, weil einem die 400 Fragen und Antworten vorenthalten werden. Eines muss man dem Obersten aller Deutschen allerdings lassen: Zwar kann er kein Wasser in Wein verwandeln, aber die Fähigkeit, aus absolut Nichts die allergrößte, geradezu greif- und riechbare Scheiße zu produzieren grenzt ja fast genauso an Zauberei.

By the way - der Bundespräsident als moralische Instanz und der bärtige Kim Jong Il-Verschnitt aus Rheinland-Pfalz
21.12.2011
Es weihnachtet. Weniger Mails gehen ein, weniger Anrufe kommen rein.Spannung aus dem Hinrundenfinale der Bundesliga und den Pokalspielen mischtsich mit Fragezeichen im Kopf ob des öffentlich zelebrierten Vergehens des Johannes Heesters, mit ein wenig Anteilnahme am Tod Vaclav Havels, immerhin ein wirklich Großer, mit stolzer Rührung, weil die Kinder mit der Schule so schön Mendelssohn-Bartholdy singen und das so überraschend viel besser klingt, als wenn sie zu Hause, vornehmlich mit der Zahnbürste im Mund, alleine singen, man kotzt jetzt wieder häufig ab, weil Nasse-Füße-Wetter ist – eigentlich könnte also alles sehr schön, sehr ruhig, sehr entspannt sein.

By the way - Schwaben und Bayern, Handgemenge im Businesstrakt, und ein Reim auf Robben...
14.12.2011
VfB gegen Bayern, Südderby, ob in Stuttgart oder München, Emotionen sind garantiert. Viel öfter gewinnen die Bayern, und dann ist aber mal immer der Schiedsrichter schuld – sagen die jeweiligen Verlierer, also in den meisten Fällen die Schwaben, so sie denn Anhänger des VfB sind. Muss ja nicht automatisch so sein, gibt ja, wie überall, auch im Schwäbischen eine zahlenmäßig durchaus nicht zu verachtende Minderheit von Bayernfans. In der Woche nach dem Derby spielen sich zumindest in den dem süddeutschen Raum zuzurechnenden Foren und Communities durchgehend heftige Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fanlagern ab, oder das eine Lager schimpft halt unter seinesgleichen über die Anderen. Hätte man mehr Zeit, man könnte durchaus mal schauen, ob dieses Thema auch in norddeutscher gelagerten Gefilden des www mit derartiger Imbrunst befochten wird. Ob es überhaupt befochten wird? Wahrscheinlich haben sie weiter nördlich ganz andere Sorgen als den FC Bayern oder gar den VfB Stuttgart. Wobei, wie bereits gesagt, die Minderheiten nicht vergessen werden sollten, auch nicht oben Richtung Küste.

By the way - vom A, das man uns klauen will, vom Animal Crushing und von der Burn Out-Keule...
07.12.2011
Aufgeregt schnellen sich dieser Tage die Nachrichten von einer drohenden Herabstufung Deutschlands durch eine Ratinagentur an die Spitze aller Online-Portale, an die erste Stelle aller Radionachrichten und nach Seite 1-Oben-Mitte auf jeder Tageszeitung. Politiker in größter Sorge, Hinterbeine, Zähnefletschen, das können die doch mit uns nicht machen. Ok, alle anderen sind tatsächlich doof bzw. unfähig bzw. unwillig, die richtigen Entscheidungen zur rechten Zeit zu treffen – ABER WIR DOCH NICHT! Wir retten bankrotte Länder, kämpfen am Hindukusch, jagen Piraten vor Somalia, qualifizieren uns ohne Punktverlust zur EM, unser Big Daddy ist eine Frau – da kann uns doch keiner einfach so ein A klauen. Oder haben die Rating-Heinis etwa auch weiche Faktoren in ihre Bewertungsprognose mit einbezogen? Dass zum Beispiel ein obendrein auch noch aus Österreich kommender drittklassiger Youtube-Rapper so ganz nebenbei das Jugendwort des Jahres bei uns einführen kann; oder dass unser Meisterfußballclub in Europa immer als Gruppenallerletzter aus allen Wettbewerben bei der ersten Gelegenheit ausscheidet, oder dass wir in unserem tollen Land die Straßenköter zwar nicht vergasen sondern ihren wild lebenden Vetter Reinecke F. im Asia-Imbiss als Snack verkaufen. However, das mit dem Führungsanspruch Deutschlands funktioniert einfach nicht – never has, never will, um es mit Denny Crane alias Wiliam „The Shat“ Shatner zu sagen. Wir haben einfach nicht den Swag für sowas.

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