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Britische Zeitung lässt Cricket-Betrügerring auffliegen

30.08.2010
Die britische Sonntagszeitung „News of the World“ veröffentlichte jetzt eine sensationelle Story: „Undercover“ deckten die Journalisten den größten Sport-Skandal in der Geschichte des Cricket auf.

Der Skandal dreht sich um die Serie an Testspielen zwischen den Cricket-Mannschaften von England und Pakistan. Vier Spieler der pakistanischen Mannschaft hatten demnach hohe Summen kassiert, um an vereinbarten Stellen während des Spiels bestimmte Züge auszuführen, zum Beispiel einen Ball absichtlich zu verfehlen. Der „Auftraggeber“ Mazhar Majeed hatte darauf Wetten abgeschlossen, dass eben diese Züge zum jeweiligen Zeitpunkt stattfinden würden. So hatte er hohe Gewinne einstreichen können und seine „Wett-Tipps“ auch an andere verkauft.

Auch dem Reporter der britischen Zeitung hatte der „Organisator“ des Betrügerrings seine „Insider-Informationen“ angeboten. Der Journalist hatte die Geschehnisse allerdings heimlich auf Video festgehalten und Scotland Yard eingeschaltet. Majeed hatte dem Reporter gesagt, er könne ihm genau angeben, was im nächsten Spiel zu welchem Zeitpunkt passieren würde.

Jetzt enthüllte Majeed seine „Mitarbeiter“ im pakistanischen Team, darunter auch der Kapitän Salman Butt. Insgesamt hätte er mit sieben korrupten Cricket-Spielern gegen hohe Summen Absprachen getroffen. Er verteidigte die Spieler, die das Geld wegen ihres geringen Gehalts bräuchten. Die illegalen Einnahmen parkte Majeed für die Spieler auf schweizerischen Bankkonten. Der Spielbetrug findet nach seinen Angaben schon seit zweieinhalb Jahren statt. Dabei seien die Spieler auf ihn zugekommen und nicht umgekehrt, sie hätten ihm als Einzigem vertraut, da sie schon mehrere Jahre befreundet gewesen seien.

Der Wettbetrug fand dabei beispielsweise statt, indem die Spieler in den ersten drei Overs sehr gut spielten. Wetter würden dann normalerweise darauf setzen, dass das Spiel weiter so verläuft, dementsprechend niedrig sind die Quoten. Die „Mitarbeiter“ Majeeds fingen dann aber an, schlechter zu spielen und beispielsweise Bälle zu verfehlen. Durch die hohen Quoten auf diesen, eigentlich unwahrscheinlichen Spielverlauf, konnte Majeed hohe Wettgewinne einstreichen.

Der Skandal wirft einen Schatten auf den in Pakistan und England äußerst populären Sport. Scotland Yard nahm den 35-jährigen Majeed jetzt wegen Verdachts auf Wettbetrug fest, Gespräche mit den Spielern der pakistanischen und englischen Mannschaft sind bereits angesetzt.


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