Die beiden einzigen deutschen Tennisspielerinnen beim WTA-Turnier in Dubai trafen im direkten Duell aufeinander: Andrea Petkovic und Angelique Kerber. Wie schon in der Vorwoche in Paris lieferten sie sich in einem langen und hochklassigen Dreisatzspiel einen harten Kampf, nach fast drei Stunden behielt Petkovic die Oberhand.
Etwas schade ist es schon, dass die beiden aufstrebenden deutschen Spielerinnen gleich in der ersten Runde dieses hervorragend besetzten Turniers von Dubai aufeinandertrafen, für das immerhin acht der besten zehn Spielerinnen gemeldet haben und das zur höchsten Turnierkategorie nach den Grand Slam-Turnieren gehört. Schade auch, weil sie sich bereits in der Vorwoche von Paris schon gegenüberstanden.
Als Trost bleibt eine von beiden hervorragende Leistung mit starken Offensivschlägen Kerbers und starker Defensivarbeit von Petkovic. In der aktuellen Form dürften beide ihre aktuellen Position (Petkovic: 24, Kerber: 48) in der Weltrangliste bis zum Jahresende noch deutlich verbessern können. Auch wenn Kerber nach dieser Niederlage zunächst einmal zurückfallen wird, weil sie aus dem Vorjahr eine Finalteilnahme in Bogota zu verteidigen hatte.
Kerber geht schnell in Führung
Angelique Kerber war auch die Spielerin, die deutlich besser ins Spiel fand und sich im ersten Satz schnell mit 2:0 absetzen konnte, sogar Breakchancen zum 3:0 hatte, diese aber ungenutzt ließ. Wie schon in Paris wurde ihr das zum Verhängnis, denn Petkovic fand in ihr Spiel, servierte besser und ließ defensiv fast keinen der druckvollen Schläge von Kerber mehr passieren. Und so gewann sie den ersten Satz mit 6:4. Wie schon in Paris zeigte Kerber aber, dass sie das nicht wirklich schockt.
Auch im zweiten Satz konnte sich Kerber schnell mit 3:1 absetzen, doch erneut meldete sich Petkovic zurück und konnte zum 3:3 ausgleichen. Wenige Minuten später gelang Kerber aber das entscheidende Break zur 5:4-Führung, die sie danach sogar ausservieren konnte. Auch im zweiten Satz zeigten beide richtig gutes Tennis und ließen sich nicht vom relativ starken Wind in Dubai beeindrucken (wie schon so viele Spielerinnen vor ihnen).
Deja-Vu im dritten Satz
Im dritten Satz lief alles wieder wie gehabt, Kerber besorgte sich mit richtig guten Linkshänder-Vorhand-Schüssen, aber auch erstaunlich guter Defensivarbeit die 3:0-Führung. Danach hatte sie bei eingenem Aufschlag sogar die Chance auf 4:0 zu erhöhen, vergab diesen Spielball aber. Von da an gab es fast kein Vorbeikommen mehr an Petkovic, die sich durch fragwürdige Linienrichter-Entscheidungen zusätzlich antreiben konnte, und erst beim Ausservieren beim Stand von 5:3 noch einmal Nerven zeigte. Am Ende nutze sie aber ihren dritten Matchball zum 6:4, 4:6, 6:3-Erfolg gegen ihre Landsfrau nach 2:42 Stunden.
Alles in allem eine wirklich gute Vorstellung der beiden Deutschen, vor allem wenn man das mit den bisher gezeigten Leistungen der Spielerinnen auf dem Centre Court in Dubai vergleich. Da musste man zumeist nach zehn Minuten den Fernseher leise drehen und sich mit anderen Dingen beschäftigen. Wirklich enttäuschend war die Arbeit der Linienrichter und der Stuhlschiedsrichterin, die eine der schlechtesten Leistungen zeigten, die ich jemals in einem Tennis-Spiel gesehen haben. Nicht umsonst mussten Kerber und Petkovic fast ohne Ende die Challenge abrufen, weil das Vetrauen in das Personal auf dem Tennisplatz schnell verloren war. Bezeichnend: Im zweiten Satz hatte Petkovic schon beim Stand von 1:2 aus ihrer Sicht, keine Möglichkeit mehr das Hawk-Eye anzufordern.
Das Schlusswort überlassen wir Eurosport-Kommentator Oliver Faßnacht, der die Leistung von Angelique Kerber am Ende des dritten Satzes auf den Punkt brachte: „Es ist ein bisschen tragisch aus Sicht der Kielerin, aber man kann ihr hier keinen Vorwurf machen.“
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