Im Duell der Kronprinzen stehen sich im Finale der Australian Open heute (ab 09.30 Uhr live auf Eurosport) Andy Murray und Novak Djokovic gegenüber. Wenn beide ihr bestes Tennis abrufen, können sich die Tennisfans auf ein intensives und hochkarätiges Endspiel freuen.
Ein Überraschungsfinale ist es schon, das Duell zwischen Andy Murray und Novak Djokovic. Doch immerhin treffen hier der dritte und vierte Favorit auf den Turniersieg aufeinander. Trotzdem, in den letzten sechs Jahren gab es nur zwei Major-Turniere, in denen weder Roger Federer noch Rafael Nadal im Endspiel standen – wenig überraschend waren es beide Male die Australian Open – 2008 standen sich Novak Djokovic und Jo-Wilfried Tsonga gegenüber, 2005 waren es Lleyton Hewitt und Marat Safin. Zu Jahresbeginn ist das Überraschungspotential eben doch größer, wer eine gute Vorbereitung hingelegt hat kann die Spieler überraschen, die etwas schwerer in Tritt kommen.
Das heutige Finale ist relativ offen, Novak Djokovic geht zwar als Favorit in das Duell mit dem Schotten, hat allerdings die letzten sechs Sätze gegen ihn verloren – alle auf Hardcourt, alle bei Masters-Turnieren. Allerdings liegt das letzte Duell auch schon wieder fast zwei Jahre zurück. Warum geht Djokovic also als Favorit in dieses Spiel? Die Antwort ist einfach: Er hat bisher das bessere Tennis gespielt, bezwang Tomas Berdych und Roger Federer glatt in drei Sätzen. Andy Murray hatte dagegen gegen Oleksandr Dolgopolov und David Ferrer mehr Probleme als erwartet, brauchte zwei Mal vier Sätze.
Die entscheidende Frage wird sein, wie Novak Djokovic sein Offensivspiel wird aufziehen können gegen den defensivstarken Schotten. Der wartet am liebsten ab und ärgert den Gegner mit gefährlichen Konterschlägen. Aber auch Novak Djokovic hat in der defensive größere Stärken als in der Offensive. Er serviert zwar dieses Jahr sehr gut, gegen Federer gewann er aber vor allem dank seiner Defensivqualitäten – und des guten Matchplans. Der Serbe spielte den größten Teil seiner Bälle in Federers Rückhand, konnte den Schweizer dort förmlich festnageln und langsam zermürben. Ob ihm das auch gegen Andy Murray gelingt? Sicher ist das nicht.
Die Chancen von Djokovic werden bei der Wettbörse Betfair bei knapp unter 60 Prozent gesehen (Quote ca. 1.68-1.69). Ich sehe sie etwas niedriger und traue dem Schotten im Finale einiges zu. Denn auch wenn seine Siege im Halb-und Viertelfinale nicht überragend waren, es ist nicht das Spiel von Murray zu glänzen. Viel lieber lässt er sie mit seinem defensiven Spiel alt aussehen und zermürbt sie langsam. So wie Djokovic das mit Federer gemacht hat, könnte Murray das im Finale mit Djokovic tun.
Einen Liveticker zu den Australian Open gibt es hier, die besten Tipps gibt es in unserem Forum.
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