Sie hat schon jetzt Geschichte geschrieben: Na Li steht als erste Asiatin im Finale eines Grand Slam-Turniers. Heute hat sie (ab 9.30 Uhr deutscher Zeit/live auf Eurosport) die Möglichkeit, dem ganzen die Krone aufzusetzen und ihr erstes Major-Turnier zu gewinnen. Ganz China dürfte ihr dabei zuschauen. Doch es wird sehr schwer für die sympatische Weltranglistenelfte.
Eine Statistik dürfte den beiden Spielerinnen sicherlich Angst machen, einen schlechten Start zu erwischen in das erste Major-Finale des Jahres: 18 der letzten 20 Finals endeten in zwei Sätzen, nur zwei Mal in den vergangenen fünf Jahren ging ein Finale über die volle Distanz. Und auch heute spricht einiges für einen klaren Zweisatzerfolg. Von Kim Clijsters.
Zwar hat die Belgierin beim Vorbereitungsturnier in Sydney in zwei Sätzen verloren, allerdings vergab sie im ersten Satz auch sensationell eine 5:0-Führung. Trotzdem, ein Finale bei einem gut besetzten Turnier auf der WTA-Tour und ein Finale bei einem Major, das sind zwei Paar Schuhe – Andy Murray kann ein Lied davon singen.
Wirft man einen Blick auf die Leistungen der beiden Spielerinnen in der Runde zuvor, so fällt auf, dass Kim Clijsters hier die mit Abstand beste Leistung gezeigt hat. Gegen Vera Zvonareva siegte sie souverän mit 6:3, 6:3 und legte auch ihre Probleme beim Aufschlag mit zunehmender Spieldauer ab. Na Li dagegen hatte große Probleme mit Caroline Wozniacki und war quasi schon ausgeschieden. Im zweiten Satz wehrte sie beim Stand von 4:5 sogar einen Matchball ab. Zwar ist Wozniacki defensiv deutlich besser als Kim Clijsters, dafür hat die Dänin aber keinen Schlag gehabt, der Li richtig in Bedrängnis bringen konnte. Das ist bei dem druckvollen Spiel von Clijsters völlig anders.
Für mich hat Na Li zu viel Kraft gelassen um sich den Titel zu holen. Ihre Siegchancen sind bei der Wettbörse Betfair in den letzten 24 Stunden auch deutlich zurückgegangen und liegen nun sogar knapp unter 25 Prozent. Selbst ein 2:0-Erfolg von Clijsters hat inzwischen eine Wahrscheinlichkeit von knapp über 50 Prozent. Aber warten wir’s ab, vielleicht kann die Chinesin, mit 1,3 Milliarden Fans im Geiste, ja doch für die Überraschung sorgen.
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