Revival of the fittest

Caroline Wozniacki und Kim Clijsters sind die mit Abstand fittesten Spieler auf der Tour. Zumindest wenn es auf Ausdauer und Durchhaltevermögen ankommt. Viel treffender ist eigentlich ein englischer Begriff: „stamina“. Bei Kim Clijsters trifft dieser Begriff besonders deswegen zu, weil sie körperlich unglaublich fit ist, bei Caroline Wozniacki ist es vor allem der unbändige Wille bis zum äußersten zu gehen. Beispiel gefällig?

Es war einer der größten Gänsehaut-Momente meines Tennis-Lebens, und das ist nicht wirklich klein, zumindest vor dem Fernseher. Caroline Wozniacki serviert zum Match gegen Vera Zvonareva, der sie auch bei den US Open 2010 wieder gegenübersteht. Den gesamten dritten Satz hatte sie große Probleme mit ihrem Körper, bei 5:4 und 30:30 ereilt sie ein Riesen-Krampf (ab Minute 3:00), und ich schaltete vor Schreck danach erst mal kurz weg. Dass sie das Match trotzdem gewann, war ein kleines Wunder.

Heute tritt sie wieder gegen Vera Zvonareva an, doch die Vorzeichen sind andere. Caroline Wozniacki spielt das Tennis ihres Lebens, hat 14 Spiele in Folge gewonnen, dabei unter anderem auch gegen ebenjene Vera Zvonareva. Im Finale von Montreal bezwang sie die Russin souverän mit 6:2, 6:3 und ihre Formkurve hat seitdem eher weiter nach oben gezeigt. Wie sie Maria Sharapova souverän in zwei Sätzen nach Hause schickte, war sehr beeindruckend.

Ihre Gegnerin Vera Zonareva spielt zwar ähnliches Tennis wie die Dänin, allerdings in allen wichtigen Bereichen einen Tick schwächer – mit einer Ausnahme: Ihre beidhändige Rückhand zählt sicherlich zu den besten in der Welt, ansonsten ist das Spiel der Russin aber ähnlich unauffällig wie das Spiel der Dänin. Wer genauer hinschaut erkennt aber auch bei ihr die Qualität. Nicht umsonst steht sie hier im Halbfinale und konnte zuletzt ihr erstes Grand-Slam-Finale in Wimbledon erreichen. Nichtsdestotrotz dürfte sie mit zunehmender Dauer des Spiels an den Defensivqualitäten von Wozniacki verzweifeln.

Die Gegnerin von Wozniacki wird im zweiten Halbfinale ermittelt zwischen Venus Williams und Kim Clijsters. Hier sehe ich die Belgierin vorne, trotz der durchwachsenen Leistung gegen Sam Stosur – immerhin verlor Clijsters sieben Mal ihren Aufschlag und servierte acht Doppelfehler. Ihr entscheidender Vorteil: der Match-Up. Die druckvollen Grundlinienschläge liegen Venus Williams gar nicht, sie gehört definitiv nicht zu den TOP 10, wenn es auf die Defensive ankommt. Aber genau die wird sie gegen Kim Clijsters brauchen.

Trotzdem könnte es in dieser Partie durchaus über die volle Distanz gehen, denn Venus wird auch Phasen haben, in denen sie ihr Spiel aufzieht und zu schnellen Spielgewinnen kommt. Das zeigt schon das kuriose Ergebnis aus dem Vorjahr: Damals gewann Kim Clijsters mit 6:0, 0:6 und 6:4. Spätestens über die gesamte Länge von drei Sätzen aber sollte die Belgierin hier ihre Vorteile nutzen können.

Dann steht einem „Revival of the fittest“ und einer Neuauflage des Finals des vergangenen Jahres nicht mehr im Weg.

Empfehlungen:

Caroline Wozniacki to win @ 1,33 (Betfair): Spielstart ca. 19.30 Uhr deutscher Zeit

Kim Clijsters to win @ 1,53 (Betfair); Spielstart ca. 21.30 Uhr deutscher Zeit

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2 Kommentare zu Revival of the fittest

  1. Tsubasa17 sagt:

    Hat Kim Clijsters letztes Jahr nicht gegen Serena gespielt ;o) ????
    Da war doch der SUPER Fußfehler und dem Strafpunkt zum Matchgewinn 😀

  2. Klaus sagt:

    Nein, das war das Halbfinale 😉

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