Das French Open-Finale zwischen Novak Djokovic und Rafael Nadal ist noch nicht mal zu Ende gespielt, da geht es für den Tenniszirkus bereits auf Rasen weiter. Beim ATP-Turnier in Halle treffen heute (ab ca. 17 Uhr) der Deutsche Philipp Petzschner und der aufschlagstarke Milos Raonic aufeinander.
Es ist der radikalste Wechsel innerhalb des Tennisjahres – der Übergang vom langsamen Sandbelag auf die schnellen Rasenplätze. Für viele Spieler heißt das vor allem: eine gute Chance darauf, alles zu vergessen, was bisher in dieser Saison war. Vor allem für Spieler mit schlechtem Saisonstart noch einmal eine Chance, innerhalb von vier Wochen gute Ergebnisse folgen zu lassen. Einer von ihnen könnte Philipp Petzschner sein. Der Deutsche hat in dieser Saison bislang nicht überzeugen können und befindet sich in einer veritablen Formkrise: fünf Erstrundenniederlagen in Serie, in den ersten fünf Monaten gerade einmal drei Spiele gewonnen.
Das alles ist heute in seinem Duell mit Milos Raonic nicht mehr ganz so wichtig. Die Form entscheidet nicht unbedingt, wenn auf Rasen gespielt wird. Denn hier sind vor allem zwei Dinge wichtig: ein guter Aufschlag, und cleveres taktisches Spiel gepaart mit gutem Volley-Spiel. Dass Petzschner das kann, hat er schon letztes Jahr bewiesen. Damals marschierte er in Halle bis ins Finale. Das heißt aber auch, dass er viele Punkte zu verteidigen hat und bei einem schlechten Ergebnis hier in der Weltrangliste weiter nach hinten durchgereicht wird – dabei ist er sowieso schon nur noch auf Position 98 zu finden. Es geht hier heute auch um die Existenz als etablierter ATP-Spieler für den Deutschen.
Gegen Milos Raonic hat er auf Rasen bereits letztes Jahr gespielt in Halle. Damals gewann er die Partie mit 6:3, 6:7, 6:3 vor allem wegen seiner cleveren Slice-Bälle, die dem Kanadier große Probleme bereitet haben. Wegen seine schlechten Form gibt es für den Deutschen heute sogar deutlich bessere Quoten. Diese Chance lasse ich mir nicht entgehen, denn heute beginnt die Tennis-Saison noch einmal von vorne.
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