Es ist ein Duell zweier Spielerinnen, die kaum unterschiedlichere Wege hätten gehen können in den letzten zwei Jahren. Sara Errani steht aktuell auf Position 24 in der Welt, nur einen Platz hinter der besten Position in ihrer Karriere. Melanie Oudin krebst derweil auf Platz 269 rum. Und dennoch setze ich hier auf die vermeintlich deutlich schwächere Spielerin. Warum? Weil Eintagsfliegen irgendwann meist doch zurückfinden, und bei Melanie Oudin wird das auch passieren, die Frage ist nur: Wann?
Einiges spricht dafür, dass es bald sein wird. Im April gewann die Amerikanerin erstmals seit über drei Jahren wieder ein kleineres ITF-Turnier. Und dann gewann sie hier in Paris auch zum ersten mal überhaupt ein Einzel-Match. Nach einem durchwachsenen Start siegte sie sogar relativ souverän gegen die Schwedin Johanna Larsson, die als klare Favoritin ins Spiel ging. „Ich habe so gut gespielt wie lange nicht“, sagte Oudin hinterher. „I played to win“. Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber wenn man jegliches Selbstvertrauen verloren hat einfach gesagt.
Melanie Oudin galt als das Talent schlechtin in den USA, als sie bei den US Open 2009 bis ins Viertelfinale marschierte, mit Siegen gegen vier Russinnen, unter anderem Elena Dementieva und Maria Sharapova. Damals war sie gerade 17 Jahre alt, und die Erwartungen, die sich nach diesem Ergebnis im Tennisland USA entwickelten, waren wohl zu viel für Oudin. Inzwischen erwartet niemand mehr etwas von ihr, vielleicht ist das die große Chance. Denn Tennisspielen kann die immer noch junge Amerikanerin ohne jeden Zweifel.
Ob es heute schon reicht gegen Sara Errani, ist fraglich. Die Italienerin ist eine solide Spielerin, Sand ihr stärkster Belag und in den letzten Wochen hat sie hervorragende Ergebnisse erzielt. Trotzdem halte ich diese klare Außenseiterposition für übertrieben und setzt deswegen auf die Amerikanerin.
Empfehlung: Melanie Oudin @ 9,40