Kaum sind die Australian Open zu Ende, geht es schon weiter mit den ATP-Turnieren in Johannesburg, Zagreb und Santiago de Chile. Hier gibt es einen Überblick über alles, was für das Turnier in der südafrikanischen Metropole wichtig ist.
Das Starterfeld: Ein absoluter Topstar ist das, was dem Turnier in diesem Jahr eindeutig fehlt. Im verganenen Jahr waren mit David Ferrer und Gael Monfils immerhin zwei Spieler aus den Top 20 am Start. Der Topgesetzte in diesem Jahr, Feliciano Lopez, ist nur auf Position 31 zu finden in der Weltrangliste. Neben dem ATP-Turnier von Newport auf Rasen ist das Turnier in der südafrikanischen Metropole das wohl mit am schwächsten besetzte im gesamten Tennisjahr. Das liegt natürlich auch daran, dass es in dieser Woche zwei weitere Turniere gibt. Immerhin kann man sich in diesem Jahr in der Breite etwas besser aufstellen, der letzte gesetzte Spieler steht mit Michal Przysiezny auf Position 84 der Welt, im vergangenen Jahr war sogar zwei Spieler außerhalb der TOP 100 gesetzt. Und das erinnert dann eher ein gut besetztes Challenger-Turnier als an ein ATP-Event. Die Fußball-Weltmeisterschaft scheint dem Sportland Südafrika nicht wirklich weitergeholfen zu haben. Ob es die Sicherheitsbedenken sind, die viele Spieler immer noch von einer Teilnahme abhalten? In der Woche nach den Australian Open machen aber auch viele der Top-Leute erst einmal Pause.
Die Bedingungen: Johannesburg liegt durchschnittlich 1750 Meter über dem Meeresspiegel. Man glaubt es kaum, aber das macht unglaublich viel aus für das Tennisspiel. Die Geschwindigkeit ist deutlich größer, der Ball springt viel höher ab. Um das abzufedern werden sogar spezielle Bälle verwendet hier. Die beeinflussen allerdings nur die Sprunghöhe der Bälle, die Geschwindigkeit bleibt größtenteils erhalten.
Wer gewinnt das Turnier? Topfavorit auf den Titel ist wohl Feliciano Lopez. Er ist nicht nur Topgesetzter, sondern auch Titelverteidiger. Zwar ist der Spanier wahrlich nicht in Topform, aber die schnellen Bedingungen kommen guten Aufschlägern zu gute, und das ist Lopez immer noch. Nicht umsonst bezwang er hier im verganenen Jahr den damals Topgesetzten Gael Monfils. Chancen räume ich außerdem auch Janko Tipsarevic und dem Südafrikaner Kevin Anderson ein, die an Position 3 und 4 gesetzt sind. Anderson spielt hier sogar in seiner Heimatstadt, kann sicherlich zu Hause schlafen und wir das Turnier in vollen Zügen genießen. Überraschungsspieler könnte Milos Raonic werden, der Sensations-Achtelfinalist von Melbourne. Der Kanadier hat einen hervorragenden Aufschlag, der hier nur schwer zu returnieren sein dürfte. Allerdings muss er sich hier noch durch die Qualifikation spielen. Er wird sich mit dem starken Ergebnis in Melbourne zwar deutlich verbessern, die Entry-Listen der Turniere werden aber mehrere Wochen im Voraus erstellt. Ich glaube, dass Raonic hier jeden Spieler schlagen kann in der Höhe von Johannesburg.
Wer trifft erst kurzfristig ein? Eine Spieler sind (oder waren bis Samstag) noch bei Challenger-Turnieren im Einsatz, die meisten beim Turnier in Reunion. Das ist allerdings nicht wirklich weit entfernt von Johannesburg, insofern sollte es keine Probleme mit Reisestrapazen geben. Die gibt es aber für Jesse Huta Galung, sollte er überhaupt antreten wollen. Am gestrigen Samstag stand er noch im Halbfinale der Heilbronn Open, zu Wochenbeginn müsste er dann schon gegen Janko Tipsarevic antreten. Vieles spricht dafür, dass er hier zurückzieht. Gleiches gilt für Go Soeda, der am Sonntag noch das Halbfinale beim Challenger-Turnier in Singapur (und vielleicht das Finale) spielen muss. Sollte er antreten, dürfte Rainer Schüttler das ausnutzen können in der ersten Runde.
Wer war verletzt/krank? Andreas Haider-Maurer musste im Viertelfinale des Challenger-Turniers von Reunion wegen Fiebers aufgeben und konnte deswegen auch vorerst nicht nach Johannesburg reisen.
Was heißt das für Wetten auf dieses Turnier? Diese Antworten gibt’s im Forum der Wettzentrale.
wichtige Links zum Turnier:
Die Auslosung:
- Feliciano Lopez – Frank Dancevic
- Igor Sijsling – Fritz Wolmarans
- Denis Gremelmayr – Qualifikant
- Yuri Schukin – Adrian Mannarino
- Kevin Anderson – Stephan Bohli
- Edouard Roger-Vasselin – Dudi Sela
- Brian Dabul – Karol Beck
- Go Soeda – Rainer Schüttler
- Michal Przysiezny – Martin Fischer
- Rik de Voest – Qualifikant
- Somdev Devvarman – Andreas Haider-Maurer
- Jesse Huta-Galung – Janko Tipsarevic
- Florent Serra – Dustin Brown
- Izak van der Merwe – Stephane Robert
- Simon Greul – Qualifikant
- Yen-Hsun Lu – Qualifikant
Sehr schöne Vorschauen hast du da gemacht. Finde ich sehr gut!