Lange ist es her, genauer gesagt seit November 2009, als Tiger Woods das letzte Mal ein Golfturnier gewinnen konnte. Und damals war es nicht etwa ein Turnier der PGA Tour, sondern gerade einmal das Australien Masters, bei dem er schier ohne Konkurrenz antrat und auch mit weitem Vorsprung noch Nummer Eins der Welt gewesen ist.
Nach einer schwachen Saison 2010 – golferisch wie auch privat – hat er an diesem Wochenende endlich mal wieder die Chance siegreich zu sein. Und zwar bei seinem eigenen Turnier, der Chevron World Challenge ausgetragen in Kalifornien.
Woods ist einer der nur 18 erlesenen Startern in diesem Event, welches neben den fünf top Europäern Casey, McIlroy, Poulter, McDowell und Donald auch FedEx Cup Sieger Jim Furyk, „Runner-up“ Matt Kuchar oder auch Dustin Johnson enthält.
Trotz dieses top besetzten Feldes mit neun Spielern der Top12 der Weltrangliste und Woods in strauchelnder Form war er bei seinem eigenen Turnier im Vorfeld der Favorit auf den Gesamtsieg mit einer Quote von 5.2.
Dies kam hauptsächlich davon, dass er das Turnier bereits viermal gewinnen konnte, unter anderem die letzten beiden Male, bei denen er teilnahm, 2006 und 2007. Darüber hinaus wurde er noch dreimal Zweiter, insgesamt also sieben Top2 finishes in der zehnjährigen Geschichte.
Und er macht seiner Favoritenrolle aller Ehre! Woods präsentiert sich in einer wunderbaren Form in diesen Tagen. In den letzten Wochen zeigte er immer wieder gutes Golf und sagte, dass er wieder besser zu seinem Schwung findet, sich immer wohler fühlt und sich zutraut in naher Zukunft ein ganzes Turnier mit solch einer Performance, wie er sie teilweise nur in einzelnen Runden zeigte, durchzuhalten.
Und das scheint ihm derzeit zu gelingen. Er dominiert das Turnier und führt das Feld bereits zur Halbzeit mit einem Vorsprung von vier Schlägen an! 65 und 66 heißen seine Ergebnisse der beiden ersten Runden und er musste auf diesen 36 Löchern gerade einmal ein Bogey hinnehmen. Dem steht ein Eagle und zwölf Birdies gegenüber, was insgesamt -13 auf diesem Par 72 Platz bedeutet. Es folgt Graeme McDowell mit -9 auf Rang zwei.
Auch an der Wettbörse Betfair ist man sich bereits relativ sicher, dass Woods in dieser Woche seinen ersten Sieg seit 13 Monaten holt. Am Samstag Morgen wird er dort gerade einmal noch zu Quoten von 1.33 gehandelt, während die Verfolger zu Preisen 11 aufwärts angeboten werden. In Zeiten seiner Unbesiegbarkeit hätte man auf Woods bei einer solchen Konstellation wohl nur noch eine Quote unter 1.2 erreicht.
Aufgrund der starken und fast fehlerfreien Performance der ersten Hälfte, der Dominanz und der Freude, die Woods ausstrahlt, werde ich zu dieser Quote noch einmal nachlegen und auf den Sieg Woods’ wetten.
Mit einem Sieg würde er den zweiten Platz in der Weltrangliste gegenüber Martin Kaymer wieder etwas verteidigen. Doch die Spitzenposition wird er wohl kurz vor Ende des Jahres nicht mehr übernehmen können. Zwar wäre im Vorfeld das rechnerisch möglich gewesen, doch hätte Lee Westwood bei der parallel verlaufenden Nedbank Golf Challenge in Südafrika schlecht abschneiden müssen. Dieser führt das Feld jedoch ebenfalls zur Halbzeit an mit einem Vorsprung von drei Schlägen und Woods braucht nicht hoffen, dass er hier noch einmal einbricht.
Ich persönlich habe nichts dagegen, habe ich doch bereits am Montag zu einer schönen Quote von 5.0 auf den Engländer gewettet.