Golf: Matteo Manassero gewinnt sein erstes Turnier, Jonathan Byrd triumphiert in Las Vegas durch Hole in One

Der Italiener Matteo Manassero bricht derzeit einen Rekord nach dem anderen. Es begann 2009, als der heute 17jährige als jüngster Spieler aller Zeiten die „Amateur Open Championship“ gewann und nur einige Wochen später als 13. als bester Amateur bei der British Open ausgezeichnet wurde, bei der er in den ersten Runden mit keinen geringeren als Tom Watson und Sergio Garcia zusammenspielte. Nach dem Masters in diesem Jahr wechselte Manassero ins Profilager und konnte bei seinem ersten Auftritt, der BMW Italien Open, 29. werden. Es folgten weitere gute Ergebnisse (hauptsächlich auf der Challenge Tour), ehe er beim Omega European Masters sensationell Dritter werden konnte. Nun, bei seinem elften Turnierstart in Europas oberster Spielklasse, gelang ihm bereits der erste Sieg – als jüngster Spieler aller Zeiten!

Beim Castello Masters in Valencia ging er als alleiniger Zweiter mit zwei Schlägen Rückstand auf Gary Boyd in die Finalrunde. Das erste Mal, dass er überhaupt im Leaderflight unterwegs war. Doch mit einer soliden Leistung und einem „Birdie-Hattrick“ auf den Löchern 13-15 zog er an Boyd vorbei, der seinen Einbruch kurz vor Schluss erleben musste und vier Schläge innerhalb von drei Löchern verlor.

Manassero hatte am Ende keine Mühe, den sicheren Sieg mit vier Schlägen Vorsprung nach Hause zu schaukeln und sichert sich damit die Spielberechtigung für weitere zwei Jahre auf der European Tour. Dies ist jedoch wohl der Punkt, an dem es nicht scheitern sollte, werden doch ziemlich hohe Erwartungen in das jüngste vollwertige European Tour Mitglied jemals gesetzt.

Bei seinem Auftritt beim Masters, wo er noch als Amateur an den Start ging, war er der beste Amateur im Feld. Zeitgleich wurde er der Jüngste Spieler, der überhaupt beim Masters antreten durfte und damit auch der Jüngste, der den Cut geschafft hat.

Es wird also in der Zukunft einen weiteren Namen auf der Liste der zu beobachtenden Spieler geben.

Durch den Triumph verdient der nicht mal Volljährige satte 333.000€ und schiebt sich im Race to Dubai auf Rang 43. Damit ist er momentan unter den Top60 und startberechtigt zum großen Saisonabschluss, der Dubai World Championship.

Kurios ging es auf der PGA Tour zu. Bei der Shriners Hospitals for Children Open, einem Einladungsturnier von Justin Timberlake, reichten 72 Löcher nicht, um den Sieger zu ermitteln. Am Ende hieß es Playoff zwischen drei Spielern.

Martin Laird, Vorjahressieger des Turniers und Führender nach drei Runden, kam in der Finalrunde nicht richtig in Fahrt und verlor schnell zwei Schläge. Dies kam am Ende Cameron Percy zu Gute, der seinerseits in Runde drei eine 62 spielte und in der Finalrunde keinen Schlagverlust auf der Scorekarte notieren musste. Durch ein Birdie am letzten Loch rettete sich Percy ins Stechen. Dritter im Bunde war Jonathan Byrd, der sich erst durch einen Lauf von drei Birdies auf den Löchern 15 bis 17 ins Stechen spielte.

Mit der 18, der 17 und nochmals der 18 wurden drei Playoff-Löcher im „Sudden Death“ Modus gespielt, doch keiner der Spieler schaffte es ein Birdie zu erzwingen und die $756.000 mit nach Hause zu nehmen.

Die Veranstaltung sollte eigentlich wegen Dunkelheit abgebrochen werden, als sich die Verantwortlichen doch noch entschieden, ein weiteres Loch, nämlich die 17, ein Par3, zu spielen und die Entscheidung zu suchen. Und dann passierte das Unglaubliche: Byrd lochte seinen Ball aus knapp 200 Yards zum Hole in One ein! Es war bereits so dunkel, dass er es nicht einmal selbst sehen konnte und auch den Jubel der Zuschauer nahm er zuerst nicht so wahr, als wäre der Ball wirklich im Loch. Dem hatten seine Kontrahenten Percy und Laird natürlich nichts mehr entgegenzusetzen, was Byrd den ersten Sieg seit 2007 einbrachte. Zudem hat er die Tourkarte jetzt für zwei weitere Jahre sicher. Der Sieg konnte zu keinem günstigeren Zeitpunkt kommen, musste Byrd doch als 114. Der Geldrangliste noch darum bangen, nach dem abschließenden Turnier Mitte Oktober unter den Top125 zu liegen, um für 2011 startberechtigt zu sein.

In dieser Woche findet in den USA kein Turnier statt. Dafür wird aber in Europa das Andalucia Valderrama Masters gespielt. Bei diesem hochwertigen Turnier wird auch der Deutsche Martin Kaymer wieder am Start sein. Mit einem Sieg kann er sich erstmals in seiner Karriere an die Spitzenposition in der Weltrangliste katapultieren und die Langzeit-Nummer eins Tiger Woods ablösen. Natürlich wird es zu diesem Turnier in den nächsten Tagen einen ausführlichen Vorbericht geben.

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