Am Samstag trifft in der 3. Bundesliga der Zweitliga-Absteiger Rot-Weiß Oberhausen auf Regionalliga-Aufsteiger SV Darmstadt 98. Vom Papier her dürfte die Angelegenheit klar sein, zumal Oberhausen mit Mario Basler unter der Woche nach verkorkstem Ligastart einen neuen Trainer verpflichtete. Doch auch Darmstadt 98 ist wieder im Aufwind liegt dank des Sieges gegen Chemnitz am letzten Wochenende sogar vier Punkte vor Oberhausen.
Darmstadt, das bereits in der letzten Saison mit einer unglaublichen Moral und Teamstärke in letzter Minute den Aufstieg aus der Regionalliga schaffte, ist bekannt für seine Serien, wenn es denn mal läuft. Nach zuletzt drei sieglosen Spielen in Folge und fünf Niederlagen in den letzten sieben Spielen konnte man am Samstag zu Hause gegen Chemnitz gewinnen. Auch wenn er bei diesem Sieg kein Tor erzielte, so kehrte Topstürmer Oliver Heil nach langer Verletzungspause endlich wieder ins Team zurück und spielt sogar 90 Minuten durch. Er genießt das Vertrauen des Trainers und wird wohl auch in Oberhausen von Beginn an auflaufen. Gerade in den letzten Spielzeiten hat man immer wieder gesehen, dass die Spiele mit Beteiligung Heils gewonnen werden konnte, während in zugegebenermaßen häufigen Ausfällen meist die Punkte beim Gegner blieben. Ob der Einsatz gegen Chemnitz ausschlaggebend für die 3 Punkte waren ist schwer zu sagen. Doch der Stürmer war immerhin auch an zwei der nur vier Siegen beteiligt. In der letzten Saison schoss er in 24 Einsätzen 12 Tore und war damit ebenfalls Top-Torjäger der „Lilien“. Auch seine beiden Sturmpartner Steegmann und Hübner konnten diese Saison schon jeweils zweimal treffen, Mittelfeldspieler Latza sogar vierfach. Wahrscheinlich ist, dass Steegmann an der Seite Heils spielen und für Tore sorgen wird.
Oberhausen hat unter der Woche Mario Basler als neuen Trainer verkündet. Das wurde auch Zeit, verloren die Rot-Weißen doch mit sieben Spielen die meisten der Liga in dieser Spielzeit. Man ist seit sechs Spielen ohne Sieg, spielte zuletzt viermal hintereinander Unentschieden und blieb in 14 Spielen bisher siebenmal ohne eigenes Tor. Die Ziele steckt Basler jedoch bislang nicht hoch. „Er wolle mit dem RWO nur den Klassenerhalt schffen, weil genügend Substanz in der Mannschaft steckt“, so Basler gegenüber dem kicker. 24 Spiele vor Abschluss der Saison eine gewagte Aussage. Trotzdem, oder gerade wegen der Verpflichtung des Ex-Nationalspielers als Trainer geht der RWO als Favorit in die Partie.
Doch ich kann mir hier eine Überraschung vorstellen. Der SVD hat gezeigt, dass er gut harmoniert und schwierige Zeiten gemeinsam meistert. In den nächsten vier Spielen treffen die Lilien jeweils auf Mannschaften, die in der Tabelle hinter ihnen stehen, nämlich auf den Plätzen 16-20. Ich gehe hier klar von einer Serie aus und sehe die 98er Ende November zumindest im Mittelfeld der Tabelle. Mit regeneriertem Top-Torjäger Heil und bereits einem Sieg im Rücken kann der Neuling hier eine Serie starten. Daher setze ich auf die für mich überzogene Quote von 3,2 bei Bet365 auf einen Sieg der Darmstädter.