Morgen startet die Preseason der NFL und daher möchte ich einen kurzen Blick auf einen Wettmarkt werfen, der sonst in Deutschland eher Stiefmütterlich behandelt wird: die Regular Season Wins.
Dabei handelt es sich um einen Propositionmarkt, bei dem man darauf wettet, wie viele Wins ein Team in seinen sechzehn Spielen der regulären Saison erkämpfen kann. Und wie so oft auf Propositionmärkten findet sich auch hier in meinen Augen einiger value. Ich möchte daher jeweils ein Beispiel für eine mögliche Over und Under-Wette nennen, so dass hoffentlich ein erster Eindruck entsteht, wie man eine solche Analyse angeht – und natürlich sind auch beide Beispiele mit konkreten Wettempfehlungen verbunden.
New England Patriots: Unter 11.5 Siege @1.95 pinnacle
Die Pats haben in zwei der letzten drei Jahre die Division gewonnen und das eine Mal als nicht, lagen sie nach Siegen gleichauf mit den Dolphins. Und nach dem 14-2 in der letzten Saison, werden sich sicherlich viele über diesen Pick wundern. Aber man muss sich bewusst machen, dass in der NFL eigentlich jedes Team jeden schlagen kann und das eine so starke Saison immer eine Ausnahme ist. Dazu kommt, dass ich nicht wirklich glaube, dass Albert Haynesworth der schwachen Pass-Defense New Englands von Anfang an helfen kann. In Washington hat er zuletzt enttäuscht und auch, wenn Bill Belichick ihn sicherlich wieder zu dem Spieler machen kann der er zuvor war – das braucht seine Zeit. Zeit die man nicht hat, wenn man nur 4 Spiele verlieren will. Und erst recht dann nicht, wenn man mit Ochocinco einen WR holt, der eigentlich so garnicht ins Schema der Pats passt. Das Under ist die richtige Wahl!
Tennessee Titans: Über 6.5 Siege @1.74 pinnacle
Die Titans spielen eine 6-10 Saison und haben nun auch noch QB Vince Young verloren. Zwar hat man mit Jake Locker einen tollen Nachfolger gedraftet, aber ob ein Rookie direkt durchstarten kann ist immer sehr fraglich. Und das könnte zum Problem werden, denn Matt Hasselbeck, als Backup und wohl auch Mentor verpflichtet, war in den letzten Jahren nicht unbedingt ein Quarterback auf hohem NFL-Niveau, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken. Aber bei all diesen Zweifeln muss man eines bedenken: Die Titans haben mit Chris Johnson einen der stärksten, wenn nicht den stärksten, Runningback der Liga, mit Kenny Britt einen Receiver, der jede Defensive vor Probleme stellt und mit Michael Roos einen wirklich starken OT, der auch einem Rookie-QB genug Zeit verschaffen kann. Zudem haben die Titans in dieser Saison einen der leichtesten Shedules der Liga und werden davon profitieren. Angesichts dieses Shedule sehe ich Tennessee bei acht Siegen – ein klares Over also.