Trotz einer neu formierten Offense gehen die Chargers als klarer Favorit in dieses Divisionderby. Beide Begegnungen im letzten Jahr hat San Diego souverän für sich entschieden (43-14 und 37-7) und die Teams der AFC West liegen den Gästen ohnehin.Dennoch gibt es leise Zweifel: Wie machen sich der Trade von LaDainian Tomlinson zu den Jets und die Suspendierung von Top-Receiver Vincent Jackson bemerkbar?
Ich bin mehr als optimistisch, dass beide Baustellen gegen Kansas City kein Problem sein werden. Mit Ryan Mathews haben die Chargers einen tollen Runningback gedraftet, einen mit richtiem Kämpferherz – der wird gegen die Chiefs, die letztes Jahr 31. (!) in der Rushabwehr waren keine Probleme bekommen und jede Menge Selbstvertrauen aufbauen können.
Das Laufspiel früh zu etablieren ist für die Gäste ohnehin elementar. Durch den Ausfall von OT Marcus McNeill ist Quarterback Phillip Rivers auf seiner blinden Seite nicht so gut geschützt wie er es gerne hätte. Und TE Antonio Gates, der ein starker Blocker ist, wird gebraucht um die Pässe zu fangen, das Rushinggame muss also schnell so stark sein, dass Kansas City zwei Mal über einen massiven Blitz nachdenkt. Doch auch wenn es durch die Luft geht, hat Rivers mit Gates und Jackson-Ersatz WR Malcom Floyd zwei Ziele, auf die er sich verlassen kann. Gates wird sich dabei Rookies-FS Eric Berry gegenüber sehen, der zwar die nötige Athletik mitbringt, dem es aber noch deutlich an Erfahrung mangelt. Zusammen mit der schwachen Secondary der Chiefs (Kansas City spielt ein abgewandeltes 4-3, dass verdammt schlecht aussieht wenn der Blitz nicht durchkommt), bietet das Rivers jede Menge Möglichkeiten seine Pässe zu platzieren.
Auf der anderen Seite, wird die offensive der Gastgeber heute große Probleme bekommen. Die Chiefs waren letztes Jahr das Team mit der wenigsten Time-of-Possession – und gegen ein Team wie San Diego muss man die Uhr kontrollieren. Ich rechne daher damit, dass man schnell auf ein variables Runninggame setzt. In der Preseason hat QB Matt Cassel kaum riskante Pässe geworfen, meist waren es nur kurze Bälle und die Yards wurden hinterher geholt. San Diego wird daher die Secondary vernachlässigen, was Chancen für WR Chris Chambers,WR Dwayne Bowe und natürlich Rookie Dexter McCluster eröffnet, aber der eigentlichen Stärke der Chiefs schadet: Thomas Jones ist einer der besten Rusher der Liga, Jamaal Charles hat letztes Jahr auch über 1000 Yards geholt , aber gegen eine 8-Mann-Box anzulaufen wird auch ihnen Probleme bereiten. Und im Passspiel sehe ich nur McCluster als stark genug an, um San Diego wirklich zu zwingen von diesem Gameplan abzuweichen, aber gegen S Eric Weddle und SS Steve Gregory kommt er eindeutig nicht an. Diese beiden sind ein tolles Safetygespann, dass gegen den Pass sogar noch stärker ist als gegen den Rush. Bedenkt man dann noch, dass die Chiefs große Probleme mit 3rd-Down-Coversations haben (letztes Jahr waren sie das zweitschlechteste Team in dieser Kategorie) und die OLBs der Chargers sie immer wieder in diese Situation zwingen werden, dann kann es nur eine mögliche Wette geben:
Ich spiele die Chargers -4.5 zur Quote von 2.0 bei Pinnancle an.