Es ist wieder soweit, die Colleges haben am Dienstag ihre Saison gestartet und die Sportwetter reiben sich wie so oft die Hände. Es ist wie im Football: Es gibt viel mehr Spiele in der NCAA als bei den Profis und die Buchmacher können lange nicht alles so intensiv analysieren, wie sie es gerne hätten – auch weil das Augenmerk der Öffentlichkeit nach wie vor vor allem auf den Profis ruht und daher das große Geld in der NBA im Spiel ist. Einzig die gerankten Teams und noch einige andere große Namen erhalten eine ähnliche Aufmerksamkeit von John Q. Public, der Rest hingegen fällt etwas unter den Tisch – und bietet daher oft gewalten Value für die Sportwetter.
Also, wie schon gesagt: Alles wie beim Football – nur sehr, sehr viel größer. In der NCAAF machen die Teams in der Saison 16-17 Spiele, die Basketballer hingegen mindestens 30, die Arbeitstiere unter den Colleges kommen oft sogar auf sage und schreibe 40 Spiele. Und dazu kommt, dass die NBA nicht nur an zweimal in der Woche aktiv ist sondern jeden Tag. Damit können die Buchmacher die Profis nie mal für einen Tag „ausblenden“ um sich voll und ganz auf die Nischenspiele des Nachwuches zu kümmern.
Das kann man sehr oft ausnutzen, wenn man ein wenig hinter die reinen Durchschnittspunkte schaut: Bei nur fünf Spielern in der Startformation sind einzelne Formen der Leistungsträger weitaus entscheidender als in anderen Sportarten. Wenn der Star eines kleinen Teams seit zwei-drei Spielen von Partie zu Partie schlechter wird, aber am Anfang der Saison einen Sieg nach dem anderen holte oder wenn eine Mannschaft, die zuvor nur relativ kurze Gegner gewonnen hat auf einmal auf einesehr großgewachsene Defensive trifft, wird das oft nicht so in der Line stark berücksichtigt wie es sollte. Natürlich – mit solch einfachen Ansätzen allein, kann man die Buchmachermarge kaum schlagen. Aber mit ein wenig Knowhow und Arbeit, kann man auch hier von den kleinen Namen so richtig profitieren.
Das klappt übrigens auch bei großen Teams, aber nur an Tagen mit vielen Spielen – und möglichst noch dem einen oder anderen NBA-Kracher, der die Oddsmaker in Atem hält. Und zumindest einmal im Jahr profitieren NBA-Wetter von einem umgekehrten Trend: Während der March Madness interessiert es in den USA auf gut Deutsch keine Sau wenn Toronto in Minnesota antritt – und daher auch die Buchmacher nicht.