Selbst erfahrene Sportwetter wissen oft nicht, wie schwer sie es gewichten sollen: Das Duell der Starting Pitcher.
Wie in keiner anderen Sportart stehen einzelne Akteure im Mittelpunkt fast aller Betrachtungen und oft genug werden ganze Spiele auf nur zwei Personen reduziert. Andere hingegen sind der Meinung, dass die Rolle der Starter im Großen und ganzen völlig überschätzt wird und eine starke Offensive der entscheidende Faktor ist. Das Management der Yankees ist wohl ein treuer Vertreter dieser Theorie, wenn man sich die Verpflichtungen der letzten Jahre mal genauer unter die Lupe nimmt.
Beide Varianten sind in meinen Augen keine Ideallösung, wie so oft beim Wetten und bei der Analyse halte ich mich an den goldenen Mittelweg:
Die Starter sind wichtig, aber nur ein paar wenige sind stark genug auch jede Offensive auseinander zu nehmen. Sobald einer dieser Toppitcher dabei ist, bekommt der Starter für mich eine weitaus stärkere Gewichtung. Besonders die momentane Form ist da für mich entscheidend, denn eine gute ERA kann über vieles hinwegtäuschen. Wenn ein Pitcher einen grandiosen Saisonstart hingelegt hat, aber in den letzten fünf Spielen je sechs Runs zuließ, stehen die Chancen schlecht das er eine Top-Offensive auseinander nimmt – das lässt sich aber durch einen Blick auf die ERA nicht erkennen.
Ist kein Toppitcher dabei, treffen also zwei mittelmäßige Starter in Durchschnittsform aufeinander, dann ist die Offensive oftmals der entscheidende Faktor. Wenn die Batter in Form sind, bleibt kaum ein Durchschnittspitcher ohne Gegenruns.
Es bleibt also festzuhalten: Die Pitcher werden beim Wetten fast immer überschätzt, daran sollte man bei seinen Analysen denken. Ein paar Topleute haben es mit Sicherheit verdient eine dominante Rolle einzunehmen – aber diese paar kann man wirklich an einer Hand abzählen.