Nach dem ersten Playoff-Turnier in New Jersey gibt es einen neuen Spitzenreiter in der FedEx Cup Rangliste. Matt Kuchar, der bereits eine traumhafte Saison spielte und auf den ich auch in der vergangenen Woche gesetzt habe, konnte „The Barclays“ gewinnen und damit seinen zweiten Sieg auf der PGA Tour in seiner Karriere feiern.Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann Kuchar 2010 seinen ersten Titel holt. Nach zwei Top3 Platzierungen ganz früh im Jahr folgten traumhafte Ergebnisse bei kleinen und auch großen Turnieren über die ganze Saison hinweg. Neben dem dritten Platz beim CA Championship wurde Kuchar Sechster bei der US Open, Sechster in Kanada, Neunter beim Bridgestone Invitational und Zehnter bei der PGA Championship. Mit neun Top10 Platzierungen in 21 Turnieren hatte er vor „The Barclays“ die meisten guten Ergebnisse aller Tourspieler auf seinem Konto und war bester Spieler ohne Sieg in diesem Jahr.
Jetzt, nach diesem großen Triumph und einem Preisgeld von $1.35 Millionen führt er den FedEx Cup klar an. Die Chancen, die Gesamtwertung zu gewinnen, sind dadurch erheblich größer geworden. Das zeigt sich auch bei den Online-Wetten. Denn bei Betfair wird Kuchar nun schon als Favorit auf die $10 Millionen Extrapreisgeld gehandelt zu Quoten von 6.0.
Zu einem Preis von 7.4 kann man aktuell auf Steve Stricker setzen, den Dritten der Weltrangliste. Auch in dieser Woche konnte Stricker einmal mehr beweisen, dass er bei den Playoffs mit die beste Performance aller Spieler abliefert und seinem Namen „Mister September“ voll und ganz gerecht werden. Stricker wurde nach einer traumhaften Finalrunde am Ende Dritter und liegt nun auf Rang zwei im FedEx Cup. Allerdings hat er über 1.500 Punkte Rückstand auf Kuchar, was damit zu tun hat, dass die Punkte in den Playoffs ein Vielfaches von denen in der regulären Saison sind.
Völlig überraschend konnte Tiger Woods das Feld nach Runde eins mit einer traumhaften 65er Runde anführen. Er erlaubte sich nur einen Patzer und es schien, als könne er rechtzeitig seine Klasse wieder abrufen und doch noch um den Gesamtsieg mitspielen. Die beiden folgenden Runden ließen die kurzzeitige Euphorie jedoch sehr schnell verpuffen. Mit 73 und 72 Schlägen fiel er weit zurück und nur eine gute 67 am Finaltag rettete ihm den zwölften Platz und sicherte ihm zumindest die Teilnahme am Deutsche Bank Championship in dieser Woche, bei dem nur noch die Top100 im der Punkteliste startberechtigt sind. Trotz dass Woods momentan lediglich auf Rang 65 liegt, rechnen einige noch damit, dass er in den nächsten drei Turnieren noch einmal zuschlagen wird. Mit einer Quote von 9.2 ist Woods bei Betfair nach Kuchar und Stricker der dritte Anwärter auf den Sieg.
Dies liegt unter anderem auch daran, dass Phil Mickelson eine schlechte Woche erwischte und sogar den Cut verpasste. Eine große Auswirkung hat dies nicht. Immerhin liegt der Lefty nach wie vor auf Rang zehn der Rangliste. Allerdings wurde es durch die doch recht solide Platzierung von Woods wieder nichts mit der Eroberung der Spitzenposition in der Weltrangliste.
Während Kuchar noch seinen Sieg feierte, gab der europäische Ryder Cup Kapitän Colin Montgomiere schon seine drei Wildcards preis. „Monty“ entschied sich für den in dieser Saison sehr stark aufspielenden Eduardo Molinari, der sich mittlerweile sogar deutlich vor seinen Bruder gespielt hat und auf Rang 15 der Weltrangliste liegt. Die beiden anderen Picks gingen an Luke Donald und den Iren Padraig Harrington, der sich in den letzten Wochen auch wieder stärker präsentieren konnte. Können die Europäer den Ryder Cup, den sie vor zwei Jahren verloren haben, in diesem Jahr im Heimspiel wieder zurückholen? Auf jeden Fall sind die gegen die „US Boys“ klarer Favorit bei Quoten um 1.78. Dies könnte sich allerdings noch ändern, sobald Corey Pavin, der Kapitän der Amerikaner, seine Wildcards bekanntgibt. Auch Tiger Woods muss auf eine solche hoffen. Denn durch seine schlechten Leistungen in der Vergangenheit konnte er sich nicht direkt qualifizieren.