Die European Tour ist in dieser Woche zu Gast in Irland bei der „3 Irish Open“. Gespielt wird im Killarney Golf & Fishing Club. Im sehr internationalen Teilnehmerfeld sind auch ein paar Einheimische vertreten. Allen voran Padraig Harrington, der nach zwei von vier Runden in aussichtsreicher Position liegt oder auch Rory McIlroy, der sich ebenfalls unter den Top10 des Leaderboards behaupten kann.
Der Führende ist jedoch ein Engländer. Ross Fisher konnte in dieser Saison bisher leider noch nicht ganz das abrufen, was er im vergangenen Jahr an Leistung brachte. Neben einem zweiten Platz bei der BMW International Open in München war der achte Rang bei der Barclays Scottish Open die beste Platzierung des Volvo World Matchplay Champions aus der vergangenen Saison. In dieser Woche erwischte Fisher jedoch einen Traumstart. Nach der 69 (-2)am ersten Tag konnte er am Freitag eine 61er Runde spielen, bei der er neben zehn Birdies innerhalb von zwölf Löchern kein einziges Bogey zuließ. Damit führt er mit zwölf unter Par und drei Schlägen Vorsprung vor dem jüngeren der Molinari-Geschwister, Francesco.
Der Italiener, der eine tolle Saison spielt und in zwei seiner letzten drei Turniere eine Top5 Platzierung schaffte, liegt dank vier Top5 Platzierungen in diesem Jahr auf Rang 14 im Race to Dubai. Zuletzt konnte er mit einem vierten Rang n Schottland auf einem ähnlichen Platz wie dem Killarney Golf Club beweisen, dass er sich einerseits in Form befindet, andererseits seine Spielweise optimal zum Platz passt.
Auf dem geteilten dritten Rang tummeln sich insgesamt neun Spieler bei sieben unter Par und damit fünf Schlägen Rückstand auf Fisher. Darunter befinden sich die beiden Iren Padraig Harrington und Rory McIlroy, von denen in der Heimat einiges erwartet wird. Harrington, der eigentlich auf der PGA Tour zu Hause ist, konnte das Turnier 2007 gewinnen, verpasste im letzten Jahr allerdings den Cut. In seinen Runden von 68 und 67 Schlägen patzte er nur einmal, was ihm auf 36 Löchern lediglich ein Bogey einbrachte. Allerdings liegt es bei ihm in dieser Woche am Spiel zum Grün, dass er verhältnismäßig wenige Birdies erzielt. Lediglich 13 bzw. zwölf GIR konnte er treffen, dafür rettete er aus jeder erdenklichen Lage das Par und führt in der Scrambling Statistik das Feld an mit 10/11.
Bei Rory McIlroy hingegen geht es ein bisschen mehr auf und ab. 14 Birdies stehen sieben Bogeys gegenüber. Nachdem die Saison gut begonnen hatte für den Youngster folgten einige Wochen, in denen es nicht rund lief. Doch dank eines vierten Platzes in Frankreich und dem darauffolgenden dritten Platz bei der British Open in St. Andrews konnte sich McIlroy wieder auf Rang acht in der Welt verbessern. Bei seinem Debut bei der Irish Open konnte er 2008 Siebter werden, im letzten Jahr wurde er 50. Ich traue ihm einiges zu und bin zuversichtlich, dass er in dieser Saison noch das ein oder andere gute Ergebnis erzielen wird und auch einen festen Bestandteil des europäischen Ryder Cup Teams im Oktober darstellen wird.
Mit Darren Clarke ist ein weiterer Nordire unter den Top12 des aktuellen Leaderboards zu finden. Lange Zeit war von Clarke nichts zu hören. 2009 war seine beste Platzierung ein fünfter Platz bei der KML Open, einem sehr kleinen Turnier, was er zuvor bereits gewinnen konnte. 2010 konnte er aber schon mehrfach unter Beweis stellen, dass er immer noch das Zeug hat, vorne mitzuspielen. Anfang der Saison wurde er Zweiter in Südafrika. Es folgten zwei weitere Top10 Platzierungen, ehe er bei der Barclays Scottish Open wieder Zweiter werden konnte. Der 44. Rang bei der British Open liest sich auch schlechter, als es eigentlich war. Nur ein paar schlechte Löcher in Runde drei und eine daraus resultierende 77er Runde brachten ihn hier um eine Top20 Platzierung bei diesem Major.
Neben Ross Fisher, der zu Quoten um 3.0 der absolute Favorit auf den Titel ist, haben die beiden Lokalmatadoren Harrington und McIlroy noch Chancen auf den Sieg. Francesco Molinari gefällt mir nicht erst in dieser Woche, sondern schon seit einigen Turnieren sehr gut. Ich habe mich daher entschlossen, ihn im Top5 Markt anzuspielen zu einer Quote von 1.8. Derzeit hat er vier Schläge Vorsprung auf eine Nicht-Top5-Platzierung. Im siegermarkt werde ich vorerst abwarten, was sich im Laufe der dritten Runde bei den neun Spielern mit sieben unter Par tut, bevor ich hier aktiv werde. Nach jetzigem Stand gehe ich davon aus, dass Fisher das Rennen macht. Allerdings ist mir aufgrund der Konstellation des Leaderboards eine 3.0er Quote zu gering.