Das Tennis-Comeback des Jahres: David Nalbandian vs. Robin Söderling

David Nalbandian schickt sich an, eine der Tennisüberraschungen der laufenden Saison zu werden. Seit seiner Rückkehr auf die Tour hat der Argentinier zehn Spiele in Serie gewonnen – von 22 Sätzen gewann er 20. Besonders beeindruckend war seine Leistung beim Auswärtsspiel im Davis Cup gegen Russland. Dort bezwang er Nikolay Davydenko und Mikhail Youzhny in hitziger Atmospähre jeweils souverän mit 3:0-Sätzen. Das folgende ATP500-Turnier in Washington gewann er ebenfalls ohne große Mühe, nur gegen Gilles Simon gab er überhaupt einen Satz ab.

Und auch ins Masters-Event von Toronto ist der Argentinier gut gestartet. Gegen David Ferrer hatte er zwar im dritten Satz leichte Probleme mit der Fitness, doch das Spiel gegen Tommy Robredo in der zweiten Runde dürfte eher zur Regeneration beigetragen haben, als wirklich anstrengend gewesen zu sein. Auffällig vor allem: Zum ersten Mal überhaupt zeigte der Argentinier auch Konstanz beim Aufschlag, servierte das erste Service immerhin zu 71 Prozent ins Feld. Bisher war das noch sein größtes Manko: kaum mehr als 50 Prozent der ersten Aufschläge fanden den Weg ins Feld gegen Gilles Simon oder Marcos Baghdatis in Washington. Und das ist natürlich kein Wunder, denn der Aufschlag ist nach einer längeren Pause wohl der Schlag, der am häufigsten wackelt. Und so überrascht es nicht, dass er gegen starke Returnspieler wie Simon oder Ferrer immerhin fünf Breaks kassierte, am Ende aber trotzdem gewann.

Gegen Robin Söderling dürfte ihm das etwas leichter fallen. Der Schwede zählt eher zu den sehr starken Aufschlägern, und genau das mag Nalbandian. Nicht umsonst führt der Argentinier im direkten Vergleich mit 5:1. Von der Grundlinie kann Nalbandian nicht nur viel Druck erzeugen und den defensiv eher durchschnittlichen Schweden unter Druck setzen, er kann die druckvollen Schläge des Schweden zudem mit tollen Winkeln kontern und ihn somit auch so in die Defensive drängen. Soderling wird sich in diesem Duell vor allem beim Aufschlag deutlich steigern müssen, gegen Gulbis wirkte er da alles andere als souverän und profitierte vor allem davon, dass der Lette seine Breakbälle (1/7) nicht nutzen konnte.

Fazit:

Das Match-Up kommt dem Argentinier hier sehr entgegen, zudem scheint er sich auch beim Aufschlag langsam zu verbessern. Die Fitness von Nalbandian wird dieses Spiel höchstwahrscheinlich entscheiden, denn der Argentinier hat in den letzten zwölf Tagen immerhin neun Spiele absolviert. Da er gegen Robredo aber nicht lange auf dem Platz stand, sollte diese Runde auf jeden Fall noch zu überstehen sein für den Argentinier. Ich sehe ihn hier eher zu Quoten von 1.70. Der wahre Test wird gegen den defensivstarken Andy Murray im Viertelfinale folgen.

Empfehlung:

David Nalbandian to win @ 1,935 (Pinnacle)

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