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Verwirrung um den Glücksspielstaatsvertrag: Wird Bayer Leverkusen benachteiligt?

08.09.2011
Bisher hat Leverkusen in der Europa League für den Wettanbieter Tipico geworben. Aufgrund der momentanen Rechtsunsicherheit um den Glücksspielstaatsvertrag darf der Bundesligist nach einer Unterlassungsverfügung des Regierungspräsidiums Düsseldorf jedoch keine Werbung mehr für private Wettanbieter machen.

Laut Glücksspielstaatsvertrag, so die Behörden, sei Werbung für Wetten verboten. Dagegen argumentieren die Wettanbieter, dass mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 8. September 2010 der Glücksspielstaatsvertrag außer Kraft gesetzt wurde und ignorieren das Werbeverbot der Behörden. So unterzeichnete z.B. Schalke 04 Mitte August einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Bet-at-home, der mit einer Million Euro dotiert war.

Folglich fühlt Wolfgang Holzhäuser, Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, sich und seinen Club benachteiligt. Er betont, dass Freiburg und Hoffenheim bereits seit vergangenem Jahr für Tipico geworben hätten, ebenso wie Sky, bei denen Tipico präsent ist. Durch das Verbot für Bayer sei ein gut dotierter Vertrag mit Tipico nicht zustande gekommen, während Schalke einen Vertrag abgeschlossen hätte und dementsprechend davon profitieren könne. Holzhäuser kündigte deshalb an, Schadenersatzansprüche prüfen zu lassen, falls sich das Verbot als unzulässig herausstelle.

Tipico ging im Oktober 2010 als erster privater Wettanbieter auf den Bundesliga-Fußballmarkt., Tipico-Geschäftsführer Stefan Meurer erklärte damals: „Nach Meinung unserer Juristen setzt das Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 8. September 2010 den derzeit gültigen Glücksspielstaatsvertrag außer Kraft“. Andere Wettunternehmen halten sich aber noch zurück, bis es einen neuen Staatsvertrag gibt. Auch Peter Reinhardt, Deutschland-Geschäftsführer von betfair, will warten, bis die politische Rechtslage geklärt sei. „Niemand hat Interesse an der momentanen Rechtsunsicherheit“, fügt er hinzu. „Aber solange wir keine Planungssicherheit haben, werden wir uns nicht als Sponsor engagieren.“


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