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Suchtexperten wollen Anhörung zur neuen Glücksspielverordnung boykottieren

27.02.2012
Für Mittwoch ist eine Anhörung des Bundeswirtschaftsministeriums zur Novellierung der Glücksspielverordnung angedacht. Wie der SPIEGEL [LINK_N](https://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,817559,00.html) heute vermeldet, wollen Spielsuchtexperten diese Anhörung boykottieren. Grund sei die zu liberale Haltung der Behörde gegenüber der Automaten-Industrie.

Der vorgelegte Entwurf der neuen Glücksspielverordnung enthält für die Spielsuchtexperten zu geringe Beschränkungen für Spielhallen. Im vergangenen Jahr hatten die Experten aber extra noch einmal vor den erheblichen Suchtgefahren unter den bisherigen Regelungen gewarnt. Dass weiterhin um bis zu 1.000 Euro pro Spiel gezockt werden darf, halten die Suchtexperten für deutlich zu hoch.

Zudem wurde in der neuen Glücksspielverordnung die bisherige Überprüfung der Geräte durch unabhängige Sachverständige gestrichen. Alles mit der Begründung, dass die Spielhallen erhalten bleiben müssten. Bei einer zu strikten Reglementierung bestehe die Gefahr, dass Spieler ins Internet auswichen.

Ilona Füchtenschnieder, Vorsitzende des Fachverbands Glücksspielsucht: "Das Papier greift keine einzige Forderung der Suchtforschung auf." Jürgen Trümper vom Arbeitskreis gegen Spielsucht: "Seit Jahren nimmt die Zahl der Spielhallen zu, dagegen muss die Regierung etwas unternehmen." Deswegen bleiben die Experten der Anhörung am Mittwoch fern.

Quelle: Spiegel


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