Studie: Glücksspiel therapiert Drogenabhängigkeit
19.02.2011Psychologen in der Schweiz führen derzeit eine Studie durch, wonach Glücksspiel eine Kokainsucht therapieren kann.
Sowohl von der Einnahme von Drogen wie Kokain, als auch von pathologischem Glücksspiel kann man abhängig werden. Ein Pilotprojekt in Basel startete vor zwei Jahren mit einer Studie, wonach Glücksspiel gezielt eingesetzt werden kann, um eine Kokainsucht zu behandeln. Die Methode wurde jetzt auch von den Krankenkassen anerkannt.
In Therapiegesprächen werden dabei zunächst die Hintergründe der Kokainabhängigkeit untersucht und Strategien zur Überwindung der Sucht entwickelt, wie beispielsweise neuen Hobbys nachzugehen. Auch bei Rückfällen werden die Probanden nicht von der weiteren Behandlung ausgeschlossen. Fällt der wöchentliche Drogentest jedoch negativ aus, bekommen die Teilnehmer der Studie als Belohnung Lose, mit denen sie beispielsweise einen Füllfederhalter gewinnen können.
Die Lotteriepreise sollen das Belohnungszentrum im Gehirn anstelle des vorher dafür eingenommenen Kokains befriedigen. Dabei spielt die Höhe des Gewinns gar keine große Rolle, die Glücksgefühle entstehen auch schon bei kleinen Beträgen oder Geschenken.
Die Schweizer Psychologen sehen bei ihrer Methode keine Gefahr, dass der Patient anstelle der Kokain- eine Glücksspielsucht entwickelt, da letztere von Geburt an veranlagt sei. Abhängig von Glücksspiel werden also laut dem Basler Team nur Personen mit einer Prädestination dafür, die vorab von der Teilnahme an der Studie ausgeschlossen werden.
Ob die neuartige Behandlung tatsächlich langfristige Erfolge zeigt, werden die Ergebnisse der nächsten Monate beweisen müssen.
Autor: Esther
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