Geplantes US-Casino: Erhitzte Gemüter und mysteriöser Schilderschwund
07.11.2010Seit Monaten läuft im Anne Arundel County in Maryland die Diskussion um die Eröffnung eines Casinos. Das geplante Etablissement mit 4.750 Slot-Maschinen verursachte bereits sowohl auf Seiten der Gegner als auch der Befürworter hohe Anwaltskosten, Rufe nach einem Bürgerentscheid wurden laut. Die Wähler haben nun am Dienstag für den Bau des Casino entschieden.
Doch der Kampf war verlustreich: Der Manager der Kampagne zum Bau des Casinos beklagte die Beschädigung oder den Diebstahl von 700 Schildern, die Wähler zur Abstimmung für das Casino aufforderten. 60.000 Dollar Sachschaden seien so entstanden, bis schließlich vor dem Gebäude Videokameras installiert worden seien.
Um 4 Uhr morgens war schließlich der 50-jährige David Scott Corrigan bei der Demontage von Schildern gefilmt worden. Der Casino-Gegner trug einen gelben Schutzhelm und eine Warnweste, um den Anschein zu erwecken, dass er ein Straßenarbeiter sei. Die Polizei nahm Corrigan fest, ihm wird Diebstahl und Sachbeschädigung vorgeworfen. Auf der Ladefläche seines Pickups wurden 70 der Schilder sichergestellt. Corrigan gab an, die Schilder aus „religiösen Gründen“ demontiert zu haben. Er behauptete, nicht gewusst zu haben, dass seine Taten eine Straftat darstellten.
Trotz dieser drastischen Maßnahmen wird neben dem Arundel Mills Einkaufszentrum jetzt der Bau des Casinos beginnen. Der Staat erhofft sich jährlich 400 Millionen Dollar Einnahmen, um die Haushaltskasse aufzubessern. Ob die Baustelle auch videoüberwacht wird, ist nicht bekannt.
Autor: Maryam
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